
PÖHL.
- Was der Jocketaer Carneval Club (JCC) und der Feuerwehrverein am
Wochenende mit dem 26. Strand- und Laternenfest auf die Beine stellten,
ist ein großes Lob wert. Ob in Familie, allein oder mit Freunden, ob
Jung oder Alt, ob Einheimische oder Urlaubsgäste - für alle war auf
dem Festplatz am Talsperrenblick Unterhaltung geboten. Das ist das eine.
Das andere soll auch gesagt sein: Hätten die beiden Vereine im
vergangenen Jahr nicht die Initiative ergriffen und nach einigen Jahren
der Pause wieder an die Tradition dieses Volksfestes angeknüpft, gäbe
es das Strand- und Laternenfest auch heute noch nicht wieder. Wer da über
die fünf Mark Eintritt (Erwachsene, 2,50 Mark Kinder) - für beide Tage
- meckert, weiß nichts über die finanzielle Situation von Vereinen und
Kommunen und hat keine Ahnung, wie viel Arbeit sein muss, um ein solches
Fest erfolgreich werden zu lassen. Die Programme am Nachmittag und das
Konzert mit elektra und Gipsy sind jedenfalls nicht für'n Appel und'n
Ei zu haben. Ganz abgesehen von anderen Kosten, wie Strom, Wasser,
Beschallung...
Mit Rummel, Markttreiben und Zeltbetrieb ging das Fest
bereits am Freitagnachmittag los. Bevor am Samstag dann das
Vogtlandradio ein Unterhaltungsprogramm bot, drehten sich die
Karussells, lockten Schieß- und Losbuden, Eis und Schmalzgebäck,
Kesselgulasch und Schweinekeule an der Jocketaer Feuerwehrküche, Kaffee
und Kuchen sowie Zwiebelkuchen und Brot aus dem Steinbackofen der
Plaback Plauen. Zu Kutschfahrten und Ponyreiten wurde eingeladen, Händler
boten ihre Waren feil, beim Kirche-Unterwegs-Zelt gab es allerlei
Kurzweil an Labyrint, Glücksschirm, beim Schminken und Tellerdrehen.
Mit Sommer- und Bademodenschau, Witz und Gesang, der
Topolino-Kindertanzgruppe, dem Zauberer Mr. Lu und den Ballettgruppen
des JCC wurden die Besucher ab 14 Uhr unterhalten. Nach 16 Uhr zogen
schwarze Wolken bedrohlich über den Festplatz hinweg und brachten den
obligatorischen Gewitterguss. Aber der Wind blies das Unwetter weiter,
so dass bald das schützende Zelt wieder verlassen werden konnte.
Beim elektra-Live-Konzert und der Tanznacht mit Gipsy
platzte am Abend das große Festzelt dann fast aus den Nähten. Auch während
der JCC- Show ließen sich die Zuschauer zu Beifallsstürmen hinreißen,
vor allem, als das sexy Männerballett zeigte, was es drauf hatte.
Am Sonntag nahm das Strandfest dann seinen weiteren
Lauf. Auch da hatte das Vogtlandradio das Unterhaltungsprogramm übernommen.
Mit dem Besuch waren die Veranstalter mehr zufrieden als am Samstag. Jörg
Gemeinhardt, einer der Hauptorganisatoren, behielt den Überblick, war
überall zu finden, bewaffnet mit Fotoapparat und Handy, und zeigte sich
zufrieden über seine Helferschar und den Verlauf des Strand- und
Laternenfestes. ,,Die fünfjährige Festpause war ein Problem. Jetzt
wissen wir, dass unser Konzept aufgeht'', erklärte Gemeinhardt. ,,Jedes
Jahr wollen wir ein bisschen mehr draus machen. Ideen gibt es noch
viele. Auch mit Laternen soll das Fest künftig wieder mehr zu tun
haben. Aber alles auf einmal kann unmöglich umgesetzt werden.''
Jetzt heißt es erst einmal wieder abbauen und aufräumen. Viele der Männer
und Frauen vom JCC und vom Feuerwehrverein haben Urlaub genommen, um tüchtig
mit zupacken zu können. Sonntagabend fiel ihnen ein Stein vom Herzen,
weil alles drei Tage lang bestens gelaufen war.
Brigitte Kempe
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